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Die Al Jones Band begeistert im Schongauer "Eulenspiegel"



Schongau - Fast schon eine liebgewordene Tradition geworden sind die Gastspiele der deutschen Blues-Legende Al Jones im Rahmen des Kulturfördervereins lechwärts e.V. Am vergangenen Samstagabend lockte er wieder rund 100 Besucher in die Musikkneipe Eulenspiegel.

Der große Gastraum im Eulenspiegel war mehr als voll, die Luft dick und an den Fenstern sammelte sich das Kondenswasser. An den Tischen und dazwischen saß und stand eine begeisterte Bluesgemeinde, die rhythmisch mit Köpfen und Beinen wippte und immer mal wieder in spontanen Applaus ausbrach. Auf der Bühne stand die Al Jones Band und lieferte rund zweieinhalb Stunden Blues vom Feinsten. Neben Frontmann Al Jones, der immer mal wieder ein Handtuch zückte, um sich die Schweißperlen von der Stirn zu wischen, gehören Yvonne Isegrei (Gitarre, Gesang), Bernhard Schönke (Bass), Thilo Kreitmeier (Saxophon) zur Band, am Schlagzeug saß der gebürtige Böbinger Thomas Gugger, der schon mit vielen Formationen gespielt hat und in Schongau kein Unbekannter ist. Al Jones, der mit viel Gefühl Eigenkompositionen und Bluesklassiker interpretierte, zählt seit Anfang der 80er Jahre mit seinem unverwechselbaren Gitarren- und Gesangsstil in Deutschland und in Europa zu den wichtigsten Vertretern des Rhythm'n Blues. Authentisch und mit unverwechselbarem Feeling.
An seiner Seite hatte er hochklassige Musiker, die mit Soloeinlagen das Publikum immer wieder zu Begeisterungsstürmen hinrissen. Allen voran Thilo Kreitmeier, der mit mächtig röhrenden, gefühlvollen Sax-Klängen verzauberte. Bernhard Schönke am Bass und Thomas Gugger am Schlagzeug bereiteten den Klangboden, auf dem die anderen mühelos aufbauen konnten. „Frauen können ja alles, aber es gibt wenige, die so Gitarre spielen wie sie“, adressierte Al Jones an die zweite Gitarristin Yvonne Isegrei, die zudem mit klarer, schnörkelloser Singstimme begeisterte. So war ihr „I just wanna make love to you“ im Wechsel mit Al Jones ein echtes Erlebnis. Mit enormer Vielseitigkeit bewies die Al Jones Band, dass sie in verschiedensten Stilrichtungen zu Hause ist: Auf treibenden Rhythm’n Blues trafen schmelzender Soloblues genauso wie Funk- und Soul-Stücke.
Ein Erlebnis der besonderen Art konnte auch der Schongauer Peter Bauhofer, der selbst Musik macht, verbuchen. Eher zufällig stolperte er zwei Stunden vor dem Konzert über die Musiker, die gerade dabei waren, aufzubauen und konnte glücklicherweise mit Mikrophon und Gitarre, die bei der Ausrüstung fehlten, aushelfen. Dafür wurde ihm eine Session versprochen und Al Jones bat ihn tatsächlich zum Schluss des Konzerts auf die Bühne, wo er sich an einer total verstimmten Gitarre beweisen konnte und trotzdem ein Solo hinlegte, das von den anderen mit einem anerkennenden Nicken und vom Publikum mit viel Applaus bedacht wurde.
Etwas Wehmut kam angesichts der Tatsache auf, dass dies der letzte Auftritt im Eulenspiegel, der Ende März für immer seine Pforten schließt, war. „Tschau Inge!“, meinte denn auch Al Jones zu Wirtin Inge Pfettrisch, die wie immer routiniert und mit dem nötigen Überblick mit ihrem Team den Gäste-Ansturm bewältigte. Den Besuchern machte er immerhin Hoffnung, dass es nicht der letzte Auftritt von Al Jones in der Lechstadt war: „Auf Wiedersehen – irgendwo in Schongau!“

Text & Fotos Ursula Fröhlich (Schongauer Nachrichten Februar 2019)


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