Schongau
- Wahre Begeisterungsstürme löste die "Al
Jones Blues Band" bei ihrem Konzert in der Musikkneipe
Eulenspiegel aus. Zu dem Konzert hatte der Kulturförderverein
Lechwärts geladen. Mit erdigem Blues warteten Al Jones (Gesang
und Gitarre), Christoph Böhm (Gitarre), Thomas Gugger
(Schlagzeug) und Uwe Knüppel (Bass) auf.
Die
Zuhörer erlebten Musik, die unter die Haut geht, die mitreißt
und berührt. Sowohl Eigenes als auch Bekanntes war dabei. Die
Stücke aus der Feder von Al Jones erzählen seine
Geschichten - Geschichten von denen der 54-Jährige inzwischen
eine Menge erlebt hat. Die Werke der alten Meister, die ebenso zu
hören waren, präsentierte die Band größtenteils
als freie Interpretationen.
Als
„Special Guest“ bat Al Jones nach der Pause noch das
ehemalige Bandmitglied Johann Fliegauf auf die Bühne, der mit
seiner Mundharmonika eine beeindruckende Vorstellung abgab. Der aus
Peiting stammende Fliegauf demonstrierte auf faszinierende Weise, was
er seinem Instrument alles zu entlocken vermag und erhielt dafür
auch verdient großen Applaus. Fliegauf ist Gründungsmitglied
der „Al Jones Blues Band“ und spielt nun in seiner
eigenen Gruppe, den „Boogie Brothers“.
Viele
der Songs, mit denen die Band um Al Jones an dem Abend begeisterte,
stammten von ihrer neuen CD „Bittersweet“, wie etwa der
rockig-funkig gespielte gleichnamige Titelsong oder aber die Stücke
„Demands“, „Nobody wanna die“ und „I
need you so bad“. Doch auch von ihrer vorangehenden CD „Sharper
than a tack“ ließ die Gruppe einiges hören.
War
die erste Zeit des Konzerts noch aufmerksames Zuhören angesagt,
so verstanden es die Blueser, ihr Publikum nach und nach immer mehr
mitzureißen. Je später der Abend, umso mehr fieberten die
Besucher mit den Rhythmen mit, so dass gegen Ende des Konzerts so
einige nichts mehr auf ihren Stühlen hielt. Genauso nahm auch
nach jeder der Zugaben der Applaus zu, und selbst nachdem die Musiker
schon längst verschwunden waren und Al Jones zuvor angekündigt
hatte: „Ganz im Ernst – wer jetzt noch mehr hören
will, muss sich aber die neue CD anhören“, ließen
sich einige immer noch nicht davon abbringen, kräftig weiter zu
applaudieren – und letztendlich mit Erfolg: Mit „I feel
good“ erbarmte sich die Band dann noch ein letztes Mal.
Der
Blues ist dem gebürtigen Amerikaner Al Jones wie auf den Leib
geschrieben. Mit elf Jahren bekam er seine erste Gitarre von seinem
Vater geschenkt. Und im Alter von 14 oder 15 Jahren hörte er
dann zum ersten Mal Blues: „Da hab ich sofort gewusst, das ist
es“, sagt der Musiker. Und wer Al Jones hört, weiß,
wovon er spricht.
Die
Al Jones Blues Band hat bereits alle wichtigen Festivals bereichert
(u. a. das North-Sea-Jazz-Festival). Zudem absolvierte die Gruppe
Tourneen mit Tommy Tucker, Sonny Rhodes, Willie Mabon, Champion Jack
Dupree, Louisiana Red und dergleichen. Ein weiterer Höhepunkt in
der Laufbahn der Band war das Zusammentreffen mit B.B. King auf dem
Blues Festival Zagreb.
|