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Aus den "Schongauer Nachrichten" vom 6.7.09:
Mia Weirich jazzt am Lido
Schongau - "Stellen Sie sich vor: Ein einsames Haus am See. Darin lebt eine Frau, deren Liebster nur am Wochenende kommt. Die lange Zeit dazwischen raucht sie Unmengen von Zigaretten und trinkt dazu genauso viel Kaffee. Und vielleicht auch Whiskey." So klang Mia Weirichs Einleitung zum Song "Black Coffee". Am Samstag Abend verzauberte die sympathische Sängerin aus dem Allgäu mit ihrem Mia-Weirich-Quintett auf Einladung des Kulturfördervereins lechwärts e.V. rund 70 Zuhörer im Bootshaus am Lido mit einer bunten und spannungsreichen Mischung aus Swing, Blues, Funk und Latinjazz.
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Selbst dem deutschen Schlager "Ich will keine Schokolade" verlieh sie eine ganz eigene Interpretation. Mia Weirich, die für ihre lyrische, tragende Stimme bekannt ist improvisierte aber ebenso munter drauf los und brachte mit gesungenen Schlagzeug-Rhythmen das Publikum so richtig zum swingen. Wo Mia Weirich stimmlichen Zuckerguss verbreitete, setzten der Ungar Laszlo Demeter mit druckvollen Schlagzeugwirbeln und Stefan Sigg mit Virtuosität und langem Atem am Flügelhorn energische Kontrapunkte. Tiny Schmauch, der Kontrabassist aus Kaufbeuren glänzte immer wieder mit einfühlsamen und gefühlvollen Spiel, mit dem er auch das eine oder andere Solo unterstrich und lieferte außerdem abwechslungsreiche und spannungsgeladene Improvisationen. Gitarrist Peter Decker vervollkommnete schließlich mit klangvollen Soli, bei denen er seine Finger schlichtweg über die Saiten tanzen ließ. Abwechslungsreich gestaltete Mia Weirich den Abend, wobei sie ganz tief in die Songkiste griff und dabei allerhand ans Licht beförderte von Roberta Flacks "Feel like Makin' Love" über Abbas "Thank you fort he Music" oder Duke Ellingtons "Caravan" und dem Sérgio Mendes-Titel "Mas que Nada" bis zur Eigenkomposition "Schau mal!" von Tiny Schmauch. Und das alles in typischen Mia Weirich-Bearbeitungen: Klangvoll, leidenschaftlich und sanft swingend. Das Publikum zeigte sich jedenfalls begeistert von dem Konzert-Ereignis, wozu sicher auch die romantische Kulisse am Lechsee mit Kerzenlicht und Mondenschein das ihre beitrug. Die Band durfte nicht ohne drei Zugaben von der Bühne, wozu sie sich aber durch den stürmischen Applaus gerne überreden ließ. (Text & Foto: Ursula Fröhlich)
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Fotoimpressionen von Helmut Bernhardt: |
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