Spass kann ganz schön ansteckend sein. So wars zumindest am
Freitag, den 26. November 2004, in der Schongauer Musikkneipe
"Eulenspiegel", als Ludwig Seuss und seine Band das
Publikum mit echter Spielfreude zum Grooven brachte.
Los gings mit fetzigen Boogie-Woogie- und Shuffle-Klassikern
u.A.von Willy Dixon, bevor Seuss im zweiten Teil auf das Akkordeon
und also zum "Zydeko" wechselte. Dieser Stil entwickelte
sich vor etwa einem Jahrhundert hauptsächlich in New Orleans
und Louisiana, als sich die Volksmusik franzsösischer
Einwanderer mit Blues und Hillybilly mischte.
Typisch sind die tanzbaren Rhythmen im Polka- oder Walzerstil mit
eingängigen Melodien, denen aber eine gewisse jazzige
Subversivität eigen ist. Das zeigte neben Bandleader Seuss vor
Allem der vielseitige Gitarrist Titus Vollmer, der mit frechen Soli
glänzte.
Eine "lebende Percusssionmaschine" in Gestalt von Willi
Hampel (mit einem echten Waschbrett-Bauch) und ein Gasttrommler aus
Kamerun sorgten für interessante polymetrische Muster,
aufgebaut auf den treibenden Beats von Drummer Peter Kraus und
Bassist Tom Peschel.
Auch etliche eigene Stücke von den letzten CDs, oft mit
mehrstimmigem Gesang und witzigen Breaks, brachten die
Vollblutmusiker überzeugend rüber. Wobei hin und wieder
Ludwig Seuss' musikalische Wurzeln von der "Spider Murphy
Gang" durchschimmerten.
Die Konzertgäste in der dicht besetzten "Eule"
hatten jedenfalls allen Grund, am Ende noch einige Zugaben zu
fordern und den Musikern auf diese charmante Art zu zeigen, dass
sie in der Lechstadt etliche Fans dazugewonnen haben...
wf
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