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Ausstellung für Alles - 2.10. bis 11.10. 2009
im Altenstadter "Römerhof" + "Offene Bühne" am 10.10.
 

Schongauer Nachrichten vom 7.10.09:

Da wo I dahoam bin

Altenstadt - "Da wo du bist, Papa bin ich daheim", heißt es auf dem Bild, das ein Gesicht mit Bart, Brille und Hut zeigt und das Samuel Kulot zur diesjährigen "Ausstellung für Alles" im Römerhof beisteuerte. Der Kulturförderverein lechwärts e.V. hatte das Thema "Da, wo ich dahoam bin" gewählt und 27 (Hobby-)Künstler aus der Region hatten sich davon inspirieren lassen. Die Vernissage wurde mit zahlreichen Besuchern und musikalischer Umrahmung von "a basso voce" - Anette Peter und Thomas Härtel - am Vorabend des Nationalfeiertags gefeiert.

  

Mit den Worten "Lassen Sie sich zeigen, was Heimat bedeutet!", eröffnete Wolfram Kulot die Ausstellung im Namen des lechwärts e.V. Und dabei werden wirklich ganz gegensätzliche Objekte gezeigt.
Die Stärke der Ausstellung liegt zweifelsfrei in der bunten Mischung von etablierten und Freizeit-Künstlern, Kunsthandwerkern und Künstlern in Spe. Denn neben Samuel haben auch die Kinder vom Kindergarten "Kindernest" unter der Leitung von Evi Eberle sich Gedanken zum Thema gemacht und ein Bild mit heimischen Schnecken und Schneckenhäusern beigesteuert.
"Wir wollen hier allen ohne Zensur ein Podium bieten, ihre Werke auszustellen", erläuterte Stefan Walter von lechwärts das Konzept. Dass die ausgestellten Arbeiten von Objektkunst über Bleistiftzeichnungen, Acrylmalerei, Fotografie bis hin zu einem Sammelsurium an Fundstücken reicht, ergibt vielschichtige Eindrücke, die insgesamt durchaus zum Reflektieren und Nachdenken anregen.
Besonders der Kontrast von heimeligen Impressionen und der Ausstellung in der Ausstellung "Dossier Sarajewo" des Bosniers Dragan Iljkic (siehe gesonderten Bericht), die zeigt, wie schnell eine Heimat durch Krieg verloren gehen kann.
Dass es nicht immer die große Kunst sein muss, sondern auch eine gute Idee etwas hermachen kann, beweist zum Beispiel Johann Zidek, der Altenstadt mit Objekten, wie "Ziegelmehl vom Tennisplatz", "Wasser aus dem Schwimmbad" oder "Herbstlaub aus dem Pfarrgarten" erfahrbar werden lässt.
Wie austauschbar und zum Teil lächerlich Wahlplakate sein können, zeigt Stefan Walter mit Foto-Plakaten auf denen er als S. Woiter und mit Thesen wie "Heimatverteidigung beginnt am Hindukusch" kandidiert.
Ein echter Blickfang der Ausstellung ist auch die Skulptur "Ganz in Leder" mit der Jürgen Pfanzelt mittels unzähliger Metallplättchen seine Frau verewigt hat. Aufgelockert wird das Ganze durch kleine, humoristische Einlagen, wie eine gerahmte Kupferplastik des "letzten Abendmahls", die die Aussteller mit dem Künstlernamen "Judas Ischariot" versehen haben und für 30 Silberlinge offerieren.
"Wir haben dieses Jahr zwar weniger Aussteller, aber dafür eine schöne Vielfalt und tolle Ideen.", fasst es Stefan Walter zusammen. Damit die Besucher ihre Eindrücke in gemütlicher Atmosphäre bei Kuchen und Getränken austauschen können, haben die Veranstalter Sonnenschirme, Stühle und Tische quasi als Hommage an Jörg Immendorf, der eine Bilderserie unter diesem Titel veröffentlichte, zum "Café Deutschland" gruppiert.

Geöffnet ist die Ausstellung im Römerhof noch am 10. und 11. Oktober jeweils von 14 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Musiker, Texter, Schauspieler, Akrobaten oder sonstige Künstler, die noch etwas zur "offenen Heimat-Bühne" mit World-DJ "Wild Willy" am Samstag, den 10. Oktober um 19 Uhr beitragen möchten, können sich noch unter Tel. 08861-1721 melden. Publikum ist ohne Voranmeldung willkommen.
Ursula Fröhlich

 
 
 

Altenstadt - Eine sehr persönliche und kritisch-reflektierende Betrachtung des Kriegs zwischen Bosnien-Herzegowina und Bosnien-Montenegro von 1992 bis 1995 zeigt Dragan Iljkic im Rahmen der "Ausstellung für Alles" im Römerhof. Unter dem Titel "Dossier Sarajewo" hat er Texte und digitale Bildkollagen zusammengestellt.
Iljkic, in Schongau unter dem Namen "Drago" bekannt, ist 1952 in Bosnien geboren und lebt seit 17 Jahren mit seiner Familie in Schongau. Den Krieg, von dem besonders auch seine Heimatstadt Sarajewo betroffen war, erlebte er quasi aus der Ferne, da er zu dieser Zeit schon in Deutschland lebte. Nichtsdestotrotz litt er mit Verwandten und Freunden in seiner Heimat und versuchte, so gut es ging zu helfen. "Ich war damals ziemlich verzweifelt und leide bis heute unter Alpträumen.", so Dragan Iljkic.
  

Seit gut fünf Jahren beschäftigt er sich beruflich und privat mit Bildbearbeitung im weitesten Sinn und insbesondere mit Photo Art und Multimedia. Neben seinen Bildcollagen, Landschaftsimpressionen und Porträts, die von ausgesuchten Details in harmonisch abgestimmten Farbkompositionen leben und einen satirischen und entlarvenden Blick manchmal nicht verleugnen können, fertigt er auch Cover für Bücher oder CDs.
Darüber hinaus ist der bosnische Künstler Mitglied in mehreren internationalen Kunstverbänden für Digital Art. So zum Beispiel in der "Painter Talk Community", wo er im Juni letzten Jahres als "Künstler des Monats" ausgezeichnet wurde. Auch das renommierte "Corel Painter Official Magazine" berichtete bereits über ihn.
Mit seinem Zyklus "Dossier Sarajewo", will er die Welt ermahnen, die Geschichte Bosnien-Herzegowinas nicht zu vergessen. Zudem ist es auch die Aufarbeitung eines persönlichen Traumas. "Malen verschafft mir etwas Erleichterung - die Farben haben eine heilsame Wirkung auf mich", so Dragan Iljkic. Zu sehen sind seine Arbeiten auch im Internet unter www.media4ways.de/drago.
Ursula Fröhlich


Altenstadt - Klein aber fein ging es zu, als man zur Krimilesung im authentischen Ambiente, nämlich in den Schlachtraum am Römerhof geladen hatte. 15 Besucher verzeichnete die Auftaktveranstaltung zur "Ausstellung für Alles". Zum Krimi "Der Knochenmann" von Wolf Haas gab es Leberkässemmeln und Getränke. Der Raum war mit rotem und grünem Licht gruselig ausgestrahlt. Da war es kein Wunder, dass der eine oder andere zusammenzuckte, als die Stimme vom Band plötzlich bedrohlich fragte: "Warum läuft die Kühlung nicht?" Die Atmosphäre war jedenfalls sehr stimmig und die Besucher begeistert. Wolfram Kulot vom lechwärts e.V. denkt deshalb über weitere Veranstaltungen dieser Art nach.
  


Texte und Fotos: Ursula Fröhlich




Keine Schlacht gabs am kalten Buffet bei der Vernissage
Zum Vergrößern der Fotos könnt ihr die Bilder mit der rechten Maustaste öffnen.
Vorbericht und Interview zur "AfA" in den "Schongauer Nachrichten" vom 7.8.09:
"Kultur hat viele Gesichter"

Rückblick:
"Ausstellung für Alles" 2008


Schongauer Nachrichten vom 12.10.09:  

"Heimat-Event-Abend"

Kaum Resonanz - zwei Aktivisten retten die Veranstaltung

von Anton Jungwirth
Altenstadt - Stell dir vor, es ist "Heimat-Event-Abend" und keiner geht hin. So könnte der - aus der Pazifistenszene entlehnte - Unheil-Leitsatz lauten, der über der Veranstaltung des Kulturvereins "Lechwärts" stand. Nur sehr wenige Besucher und lediglich zwei "Aktivisten" fanden den Weg zum Altenstadter Römerhof.
Dabei ist die Grundidee, die dem Event zugrunde lag, gar nicht schlecht gewesen: "Eigentlich hatten wir vor, dass die Leute heute Abend aus freien Stücken zu uns kommen und den Gästen zeigen, was sie unter Heimat verstehen. Dies kann ein Lied sein, ein Theaterstück, ein Gedicht oder sonst was", klärt Stefan Walter vom Kulturverein auf.
Immerhin zwei Gäste hatten etwas vorbereitet. "Do, wo I Dahoam bin", lautete das kleine Theaterstück, das Alexandra Stiglmeier extra für diesen Abend vorbereitet hatte. Seit einigen Jahren spielt die Peitingerin bei den "Peitinger Theaterern" mit und schreibt auch selbst Stücke, die sie im Freundeskreis, aber auch auf Hochzeiten oder Faschingsbällen, aufführt. Rund 20 Stücke hat sie inzwischen erschaffen und spielte bereits die Rolle des Zeitarbeiters, der Putzfrau oder die der einsamen, vernachlässigten Hausfrau.
An diesem Abend schließlich wurde der ehrwürdige Römerhof Zeuge einer Uraufführung. "Mein Anliegen ist es, die Leute zum Lachen zu bringen", gestand die Hobbyschauspielerin zu Beginn und schlüpfte sodann mit Tirolerhut, umgehängtem Fuchsfell und altmodischem Dirndl in die Rolle der tratschigen Annemirl Goschner, die aus ihrem Alltag mit faulem Gatten, verwöhntem Sohnemann und böser Nachbarin berichtete.
Ihre Ideen, so gestand Alexandra Stiglmeier, bekommt sie durch Beobachtungen im Alltag, und dabei nimmt sie besonders gerne die gängigen Klischees zwischen Mann und Frau aufs Korn. Und so entführte sie die Zuschauer in die kleinbürgerliche Welt einer Peitinger Mittfünfzigerin, der in der Ehe der rechte Kick zu fehlen scheint, und die auch einem kleinen außerehelichen Abenteuer nicht abgeneigt ist.
Stiglmeier schlüpfte dabei auch in die Rolle des behäbigen Ehemanns Kleus-Eberhard, der im Gegensatz zur Annamirl, die nur der bayerischen Mundart mächtig ist, aus dem Rheinlandf stammte.
Schnell ist ein rotes Kopftuch übergestülpt, und Stiglmeier mimt eine türkische Putzfrau, die sogleich ihre Meinung zu den Deutschen und deren Verhalten preisgibt. Den Zuschauern jedenfalls hat es gefallen, und sie bedankten sich bei der Hobbyschauspielerin mit ordentlichem Applaus.

Eine Geschichte aus dem Bayerischen Wald erzählte Claudia Garsch aus Schongau. geschrieben hat die Erzählung der Altenstadter Peter Sieck. Da dieser allerdings verhindert war, sprang seine Tochter ein.
 

Kleine Grillerei

Anstelle des wetterbedingt ausgefallenen diesjährigen lechwärts-Sommerfesterl gabs also am Freitagabend, den 9.10., im Rahmen der "AfA" ein kleine Grillerei im bzw. vorm Römerhof, bei der ein gutes Dutzend Lechwärtsler und ein paar Gäste von Grillmeister Georg bestens bebruzzelt wurden.
Food & Drinks wie immer auf Vereinskasse ...